Editorial
Fachkräfte sichern die Nachfolge
Stark sein in schwierigen Zeiten, das funktioniert am besten in einer Gemeinschaft. Zusammenhalt statt „jeder gegen jeden“. Letzteres ist eine sich derzeit ausbreitende Haltung, die eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Dass es auch anders geht, zeigt das Tischler- und Schreinerhandwerk. Hier gibt es noch Unterstützung untereinander. Und noch mehr: Es gelingt, gemeinsam mit den Partnern des Handwerks an einem Strang zu ziehen.
Zu erleben war dies auf dem „Meistertag“ des Branchen-Netzwerks TopaTeam. Zu diesem kamen in Weimar jüngst Handwerker und Zulieferbetriebe zum Austausch zusammen. „Messe, Workshop, Netzwerk“, so das Motto. In der Tat: Die Bedürfnisse des Handwerks aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, ist ebenso kommunikativ wie letzten Endes produktiv. Das gilt nicht nur für das Abschließen von Geschäften, sondern insbesondere auch für das Vorwärtskommen als Betrieb insgesamt.
Für dessen Erfolg ist eine nachhaltige Strategie vonnöten. Die sollte über das eigene Wirken des aktuellen Betriebsinhabers hinausgehen. Denn ein großes Problem im Handwerk ist es, für seinen Betrieb einen geeigneten Nachfolger zu finden. Den gibt es innerhalb der Familie aus verschiedenen Gründen oftmals nicht, auch wenn das so geplant war. Wenn der eigene Nachwuchs kein Interesse hat, den Betrieb selbst weiterzuführen, müssen andere Lösungen her.
Vermittelt werden diese auf Branchentreffs wie dem „Meistertag“, dessen Workshops zu diesem und auch anderen Themen Betriebe direkt live und wirkungsvoll beraten. Das Thema Nachfolge stieß dabei auf großes Interesse. Klar ist: Hierzu muss die Planung rechtzeitig begonnen werden. Zudem muss der Betrieb gut aufgestellt sein. Denn ohne Investitionen in den Betrieb geht in Sachen Nachfolge nichts. Ein runtergewirtschafteter Laden ist nicht attraktiv für eine Übernahme – weder für die Familie noch für externe Akteure.
Das gilt übrigens auch für Fachkräfte, deren Mangel ein weiteres Problem ist, das der Branche unter den Nägeln brennt. Laut einer Umfrage des Verbands Tischler Schreiner Deutschland ist mehr als jeder zweite Betrieb auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften. Da muss man schon etwas bieten, soll diese erfolgreich sein. Grundsätzlich ist das Tischler- und Schreinerhandwerk da ja bestens aufgestellt. Es gibt super Betriebe, die hervorragenden Berufsnachwuchs ausbilden. Jede Menge Potenzial für erfolgreiche Betriebsübergaben in der Zukunft.
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